Veröffentlichungsdatum:
17 November 2023
In Zusammenarbeit mit dem regionalen Bildhauer und Künstler
Rudi Bannwarth wurde die Idee der Karlsruher Citykrippe vom Gemeindeteam St. Stephan der Katholischen Kirchengemeinde Karlsruhe Allerheiligen und der Ökumenischen Citykirchenarbeit Karlsruhe „fächersegen“ entwickelt. Die Aktionen und Programmpunkte zur Citykrippe gehören mit zum Angebot der Weihnachtsstadt Karlsruhe 2023.
Gefördert wird das Projekt von der Erzbischof Hermann Stiftung der Erzdiözese Freiburg, dem Verlag Andere Zeiten e.V. und dem Bonifatiuswerk „Missionarische und diakonische Pastoral“.
Gedanken des Künstlers Rudi Bannwarth
"Die Karlsruher Citykrippe ist das Ergebnis eines gemeinsamen Findungsprozesses zum Thema Weihnachtsgeschichte im Hier und Jetzt unserer Heimatstadt Karlsruhe. Gezeigt wird eine Krippe, die wie ein dreidimensionales Wimmelbild erscheint, indem sich die Betrachter mit Ihrer individuellen Wahrnehmung der Gesellschaft vom Kind bis zum Erwachsenen wiederfinden können. Durch die zunehmende Globalisierung ist auch das Thema Religiosität in Bewegung geraten. Neue Aspekte und Beurteilungen rücken in den Fokus. Es geht dabei um unsere Einstellung in nahezu allen Lebensbereichen, auch um den Klimawandel, den Umgang mit der Natur und unser Konsumverhalten. Diesen Wandel möchte ich auch in der Darstellung der Weihnachtskrippe zum Ausdruck bringen. An einem Wartehäuschen der U-Strab finden sich Maria und Josef mit dem Kind, erkennbar als Flüchtlingsfamilie unserer Zeit. Im Hintergrund sind markante Gebäude und die Fächerarchitektur der Stadt Karlsruhe zu erkennen. Um sie herum Menschen die symbolisch stehen für das, was in unserer Gesellschaft gerade passiert, wie zum Beispiel die Richterin, der Obdachlose oder die Krankenschwester. Sie stehen für eine Geschichte, die der Betrachter mit seinen Worten weitererzählen soll.
Die Krippe soll die Betrachter von der heute oft nur sehr oberflächlichen Betrachtungsweise, die rein auf das Ästhetische reduziert zu sein scheint, zur Kernaussage der Weihnachtsbotschaft führen. Nicht das historische Wie und Wo der Geburt Jesu steht im Vordergrund, sondern die Wahrnehmung und die Reaktion auf das, was den Evangelien zufolge geschehen ist. Denn auch vertraute Geschichten bleiben nur dann über ihre unmittelbare Gegenwart relevant, wenn sie immer wieder neu und zeitgemäß interpretiert werden und in denen sich die Betrachter als Teil der Geschichte wiederfinden. Ich möchte mit meiner Krippe keine dauerhafte und endgültige Deutung herausfordern, sondern eine Sichtweise aus Unauslotbarem und Geheimnisvollem wachhalten und dem Betrachter neue Impulse und Anregungen für sich und seinen Umgang mit Kirche und Glauben geben.“